Ich lebe
im Adlergau, habe einen Job, habe Familie und Freunde. Mein engster
Vertrauter ist Ernst. Ich spreche zu ihm, sage, dass ich was grundsätzlich
anderes machen möchte.
,, Was hast du denn?", entgegnet er, ,,hier geht’s dir doch gut,
wo willst du denn hin?"
Ich kann doch nicht mein Leben lang Pläne machen und dann doch nie was
ändern", begründe ich meine Unzufriedenheit.
,,Was hast du immer für verrückte Pläne, was willst du eigentlich?",
seine Stimme klingt besorgt.
,,Zumindest ein Umzug ins Solothurnerische müsste doch drin sein",
sage ich.
Meine
Arbeitsstelle ist in einer größeren Firma. Deren Besonderheit ist, dass
sie über einer Brücke errichtet ist. Mir gefällt die Arbeit gut, sie
hat vor allem den Vorteil, dass ich die Zeit frei einteilen kann. Es
sind weite Räume, in denen ich mich gut entfalten kann und ich komme
und gehe, wie es mir passt. Ich nehme auch ab und zu den Hund mit.
An diesem Tag ist er auch dabei. Ich arbeite länger als sonst, bin sehr
konzentriert. Da nehm ich den Hund am Geländer wahr. Er wird doch nicht
etwa… Wie ich hinzutrete, springt der Hund in die Tiefe hinab. Ein Hund
weiß, was er tut, sage ich mir und mache mir keine Sorgen. Er ist sogar
ein geschickter Gleiter, langsam segelt er abwärts und landet etwa fünfzig
Meter weiter im Fluss. Ich kann nicht zu ihm runter, weil ich meine
Arbeit fertig machen muss. Ich kann ihn nur aus Distanz beobachten.
Da ist ein Orientale, er geht am Ufer auf und ab. Er lockt den Hund,
er hat was vor mit ihm. Der Hund aber geht nicht aus dem Wasser. Der
Orientale schimpft auf ihn.
,,Lassen sie doch meinen Hund in Ruhe", rufe ich hinab. Der Fremde
scheint aber anderer Meinung zu sein.
...
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